Das Babybett entstammt der Erstausstattung der 1903 eröffneten Neuen Königlichen Frauenklinik Dresden. Seit 1883 war Gerhard Christian Leopold (1846–1911) Direktor der Königlichen Frauenklinik in Dresden-Friedrichstadt. Er zeichnete maßgeblich mitverantwortlich für die Konzeption und Einrichtung der neuen Klinikgebäude.
Von ihm stammt auch der Entwurf für die kleinen Liegestätten. Sie fanden Platz direkt in den Zimmern der entbundenen Frauen („Wöchnerinnen“), jeweils am Fußende der großen Betten. Eine über Haken einhängbare Holzverkleidung sollte die Babys vor Zugluft schützten. Die Einzelteile der Bettchen waren leicht auseinanderzunehmen, die Materialien Holz und Eisen einfach zu reinigen und zu desinfizieren. Kleine Hartgummirollen machten die Säuglingsbetten mobil.
„Eine solche kleine Bettstelle läßt an Einfachheit, Sauberkeit und Bequemlichkeit nichts zu wünschen übrig.“
Christian Gerhard Leopold, Karl Ottomar Reichelt, Die neue königliche Frauenklinik in Dresden, in: Königliche Frauenklinik. Arbeiten aus der Königlichen Frauenklinik in Dresden, Bd. 3, Leipzig: Hirzel, 1906, S. 27
Text: Nora Haubold, 2023