Im Alter von 33 Jahren war die ausgebildete Hebamme Ernestine Juliane Müller bereits im Jahr 1896 als Oberhebamme in der Frauenklinik Dresden (Friedrichstadt) angestellt. Dies geht aus ihrer damals vom Ministerium des Innern ausgefertigten „Bestallungsurkunde“ hervor. Darauf ist auch ihr Jahresgehalt von 1800 Mark festgehalten. Außerdem wurde ihr eine Dienstwohnung nebst „Heizung, Beleuchtung und Kost“ gestellt.
Im Jahr 1914 heiratete Ernestine Juliane den hoch angesehenen Hausinspektor der Frauenklinik Carl Hermann Walther (geb. 1851). Zu den Aufgaben der Oberhebamme in der Neuen Königlichen Frauenklinik Dresden gehörte die Oberaufsicht über die Gebärsäle, die Wochenstation und die Hausschwangeren. Seit Jahren befand sich im Besitz der Oberhebamme und ihrer Familie diese Charakterpuppe, welche 2011 als Dauerleihgabe in die Medizinhistorische Sammlung übergeben wurde.
Text: Nora Haubold, 2023