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Dieses Element ist Teil von: Frühe Röntgenbilder in utero und 3D

Bildbeschreibung

Röntgen und Geburtshilfe

links: Axiale Beckenaufnahme nach Albert Martius, Abb. 93 in: Wilhelm Liepmann, Gerhard Danelius, Geburtshelfer und Röntgenbild. Erweiterung und Erneuerung durch die Röntgendiagnostik, Berlin und Wien: Urban & Schwarzenberg 1932; rechts: Léon Bouchacourt, De l´exploration des organes internes a l´aide de la lumiere eclairante et non eclairante - endoscopie par les rayons de röntgen, Paris: G. Steinheil 1898, S. 182.

Schon kurz nach Entdeckung der Röntgenstrahlen erforschten Ärzte und Wissenschaftlerinnen die Möglichkeiten, mittels der neuen Strahlentechnik Bilder vom Ungeborenen zu erstellen. Die Gynäkologie selbst war zu dieser Zeit noch ein relativ junges Fachgebiet. Radiologen experimentierten mit unterschiedlichen Aufnahmepositionen und -winkeln. Dafür kamen verschiedenartige Tische und Haltekonstruktionen für die Positionierung der Schwangeren zur Anwendung. Man röntgte auf dem Bauch, seitlich oder dem Rücken liegend, sitzend, stehend und sogar kopfüber.
Auf dem 8. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie 1899 stellten Ärzte der Berliner Universitäts-Frauenklinik und der Königlichen Frauenklinik Dresden ihre Versuche vor, mit Röntgenaufnahmen Informationen über die genaue Lage des Fötus oder die Maße des mütterlichen Beckens zu erhalten. Über viele Jahrzehnte waren Geburtshilfe und Radiologie eng miteinander verbunden. Auch die Erforschung der Plazenta-Ablösung, des Wehenvorgangs und der Zangengeburt erfolgte im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts mittels radiologischer Bildgebung. 1933 waren international bereits über 500 einschlägige Arbeiten zum Thema erschienen.

Text: Nora Haubold, 2023

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