Bereits 1951 hatte das Drägerwerk Lübeck in Westdeutschland mit der „Isolette“ einen Inkubator mit Plexiglashaube und Eingriffsöffnungen entwickelt. Nach diesem Prinzip funktionieren noch die heutigen Apparate in der Neonatologie. Aufgrund allgemeiner Versorgungsknappheit und technischer Rückständigkeit kamen die geschlossenen Modelle in der DDR jedoch nur selten, an großen Krankenhäusern und um Jahrzehnte verzögert zum Einsatz.
Die Kinderklinik der Medizinischen Akademie Dresden richtete 1971 unter Leitung von Hans-Joachim Dietzsch (1920–2004) die Abteilung Neonatologie (ab 1979 mit Lehrstuhl) ein. 1978 eröffnete eine Intensivstation für Früh- und Neugeborene. Sie war komplett neu eingerichtet und mit geschlossenen Inkubatoren von Drägerwerk Lübeck ausgestattet. Das Modell „Isolette“ verfügte über einen Bakterienfilter und eine integrierte Waage. Die bewährten Asepta-Couveusen blieben zunächst weiterhin in Verwendung.
Text: Nora Haubold, 2023