1748 schlug der Hofchirurg und Hebammenmeister August Christoph Langbein (gest. 1755) die Einrichtung einer Hebammenschule in Dresden vor. Zwei Jahre später wurde in den Neustädter Kasernen ein erstes, privates Entbindungs- und Ausbildungsinstitut in Sachsen gegründet. Das „Institut für Aufnehmung in Unehren geschwängerter Weibspersonen“ bot Platz für drei Schwangere und drei Frauen im Wochenbett. Im Gegenzug für ihre Aufnahme stellten sich die Schwangeren für die praktische Lehre zur Verfügung. Nach Schließung im Siebenjährigen Krieg eröffnete im selben Gebäude 1775 eine neue, ebenfalls private Hebammenschule. Sie wurde 1781 dem Collegium medico-chirurgicum (erste chirurgische Lehranstalt in Dresden) angegliedert und 1784 von sechs auf zwölf Betten erweitert und als Landesentbindungsanstalt neu eröffnet.
Nach Umzügen 1814 ins Oberzeugwärterhaus und 1869 in einen Neubau nahe des Stadtkrankenhauses Friedrichstadt entwickelte sich das Entbindungsinstitut mit der Übernahme gynäkologischer Behandlungen 1887 zur Königlichen Frauenklinik weiter. In der angeschlossenen Hebammenschule wurden 1889 bereits 60 bis 70 Hebammenschülerinnen jährlich ausgebildet. 1903 eröffnete unter Direktor Gerhard Christian Leopold (1846–1911) die Neue Königliche Frauenklinik in Dresden-Johannstadt. Bis heute werden am Uniklinikum Dresden Hebammen ausgebildet. Seit 2021 bietet das Zentrum für Hebammenwissenschaft den Bachelorstudiengang Hebammenkunde an.
Text: Nora Haubold, 2023