Wilhelm Conrad Röntgen (1845-1923), der Entdecker der nach ihm benannten Röntgenstrahlen nutzte zunächst einen beschichteten Papierschirm, um darauf eine Projektion der Durchleuchtung zu erhalten. Das Bild fluoreszierte auf dem Schirm. Röntgen selbst war ein begeisterter Fotograf, wovon seine umfangreiche Fotosammlung, heute im Röntgen-Museum Remscheid, zeugt. So lag es nicht fern, dass Röntgen schon bald fotografische Platten mit den ionisierenden Strahlen belichtete.
Die unsichtbaren „X-Strahlen“ verhielten sich wie normales Licht, und es entstanden Negative auf Glas. Davon ließen sich wiederum Abzüge auf Fotopapier herstellen. Das Ergebnis nannte Röntgen „Schattenbild“. Am bekanntesten ist wohl sein erster veröffentlichter Röntgenabzug, der die Hand seiner Frau Bertha zeigt, an deren Finger dunkel ein Ring zu schweben scheint. Einen Sonderdruck seines Artikels "Über eine neue Art von Strahlen" von 1895 sendete Röntgen zusammen mit dem Lichtdruck dieses Bildes an bekannte Wissenschaftler seiner Zeit. Später wurde spezielles hochempfindliches Fotopapier für Röntgenbilder entwickelt.
Text: Nora Haubold, 2024