In Form einer Holzkiste mit Stroheinlage war ein Bett lange Zeit ein eher abgeschotteter, intimer Ort. Für Krankenhäuser war dies unpraktisch und unhygienisch. Ab dem frühen 18. Jahrhundert vollzog sich ein grundlegender Wandel in den Ansprüchen an ein Krankenbett. Die „erbärmlichen Rumpelkästen von hölzernen Bettstätten“¹ galten nun als überholt. In Italien wurden die ersten filigranen Eisenbetten entwickelt. Zunächst waren sie noch teuer und aufwendig in der Herstellung.
Mit neuen Erkenntnissen über Antisepsis und Hygiene galt die weitere Reformierung der Heilausstattung in Anstalten als Ziel. Nachdem das Herstellungsverfahren des Eisengusses optimiert werden konnte, verbreitete sich das Krankenpflegebett aus Metall als Massenprodukt über die ganze Welt. Es konnte von Medizinischen Warenhäusern bezogen werden.
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¹ Maria Keil, Über eiserne Bettstätten. Zur Geschichte des Krankenhausbettes (1700–1900), in: Gunnar Stallberg, Christina Vanja, Florian Bruns, Fritz Drass (Hg.), Historia Hospitalium – Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Krankenhausgeschichte Bd. 29, Patientengeschichte in Hospital, Heilstätte und Krankenhaus, Berlin: Verlag Dr. W. Hopf 2016, S. 542-552, S. 551.
Text: Nora Haubold, 2023