Therapeutische Röntgenbestrahlung erfolgte ab dem frühen 20. Jahrhundert zur Behandlung verschiedener Krankheiten und Symptome. Besonders in der Dermatologie fanden die 1895 entdeckten Strahlen vielfältige Verwendung, zum Beispiel zur Heilung von Neurodermitis, Schuppenflechte, Akne und Fußpilz oder zur Entfernung von Muttermalen.
Bald schon wurden auch negative Auswirkungen der Röntgenbestrahlung auf die Haut beobachtet. Es traten Ausschläge, Verbrennungen oder Gefäßveränderungen auf. Diese sogenannte „Röntgen-Dermatitis“ sorgte zunächst für wenig Beunruhigung, da Mediziner sie als vorübergehende Erscheinung einstuften. Zur Behandlung dieser Schädigungen empfahlen Ärzte z. B. Argentum-Salben, heiße Umschläge oder Quarzlampenbestrahlung. Doch auch schwerwiegende Folgen des Röntgens für die Haut, wie die Bildung bösartiger Krebsgeschwüre (Karzinome) oder das Absterben von Zellen (Nekrose), nahmen Ärzte zur Kenntnis. Sie suchten nach Ursachen und Lösungen.
Text: Nora Haubold, 2024