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Dieses Element ist Teil von: Wärme im Steingut

Bildbeschreibung

Wärmeeinsatz im Krankenhaus

Neue Wärmeapparate für medicinische Zwecke, Fig. 366, in: Zeitschrift für Krankenpflege Jg. 16, Berlin: Fischer 1894, S. 463, Bild: ZB MED - Informationszentrum Lebenswissenschaften
 

Die Wirkung von Wärme zur Förderung von Heilung und Wohlbefinden wurde gezielt in der privaten Krankenpflege und im klinischen Bereich eingesetzt. Wärmflaschen und Wärmapparate gehörten immer schon zur Grundausstattung eines Krankenhauses. Die „Zeitschrift für Krankenpflege“ aus dem Jahr 1894 führt spezielle Brust-, Rücken-, Leisten- und Hodenwärmer auf. Auch eine die Fußsohle wärmende Sandale aus der Berliner Charité wird hier vorgestellt. 
Herstellende Firmen experimentierten mit neuen Verfahren zur Beheizung, wie beispielsweise dem Einsatz von Glühstoffpatronen aus Kohle. Zudem beschäftigten sie sich intensiv mit der Entwicklung neuer Patentverschlüsse. Diese sollten sicher gegen das Auslaufen heißer Flüssigkeit oder Explosionen beim Erhitzen schützen. Denn immer wieder kam es beim Gebrauch von Wärmflaschen auch zu Unfällen.

 

„Trockene Wärme gehört zu den Grundbedingungen alles Wohlbefindens und ist in der Krankenpflege unentbehrlich.“

Paul T. B. E. Rupprecht, Die Krankenpflege im Frieden und im Kriege zum Gebrauch für jedermann, insbesondere für Pflegerinnen, Pfleger und Ärzte, Leipzig: Vogel 1890, S. 208

„Das Bett soll in der ersten Zeit angewärmt werden; […] bei sehr zarten Kindern kann man die Wärme erhöhen durch steinerne Flaschen, die man mit heißem Wasser oder mit heißem Sand füllt, sehr gut zugestöpselt und sorgsam umwickelt dem Kinde an die Seiten legt.“

Richard Flachs, Die Pflege des Kindes im ersten Lebensjahre, Dresden: Böhmert 1900, S. 14

„Bauchflasche. Ist ein sehr praktisches Ding, das in keiner Haushaltung fehlen sollte. […] Nichts beruhigt so sehr wie anhaltende Wärme bei Schmerzen aller Art, seien sie im Zahn, in einem Gelenk oder im Leibe, und nichts ist einfacher als die Füllung und Benützung einer solchen Flasche.“

Anna Fischer-Dückelmann, Die Frau als Hausärztin. Ein ärztliches Nachschlagebuch der Gesundheitspflege und Heilkunde in der Familie mit besonderer Berücksichtigung der Frauen- und Kinderkrankheiten, Geburtshilfe und Kinderpflege, Stuttgart: Süddt. Verl.-Inst. 1901, S. 325

„Das Bettchen ist in den ersten Wochen durch gut verschlossene und mit Windeln umhüllte Wärmflaschen in gleichmäßiger, behaglicher Wärme zu erhalten.“

Christian Gerhard Leopold, Paul Zweifel (bearb.), Lehrbuch für Hebammen. Im Auftrage des Königlich Sächsischen Ministeriums des Innern, Leipzig: Hirzel 1903, 8. Aufl., S. 157

Text: Nora Haubold, 2023

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