Bereits kurz nachdem Wilhelm Conrad Röntgen (1845-1923) im November 1895 die von ihm so bezeichneten X-Strahlen entdeckt hatte, wurden erste unerwünschte Nebenwirkungen wie Haarausfall und sonnenbrandähnliche Hautveränderungen beobachtet. Viele zahlten für ihre häufige ungeschützte Arbeit mit Röntgenstrahlen einen hohen Preis.
Röntgen hatte bereits die abschirmende Wirkung von Blei erkannt. Es dauerte nicht allzu lange, bis erste Schutzausrüstungen entwickelt wurden. So stellte zum Beispiel die „Fabrik elektrischer Apparate Dr. Max Levy“ 1905 auf dem ersten Kongress der Deutschen Röntgen Gesellschaft neben verschiedenen Röntgeneinrichtungen und Zubehör auch eine Schutzwand, Schutzhandschuhe, Schutzbrille, Schutzmütze, Schutzschürze, Bartschutz und Blenden für die Röntgenröhren vor. Trotzdem dauerte es noch einige Jahre, bis das Tragen der Schutzausrüstung zur Norm wurde. Seitdem wurden die Wirksamkeit und der Komfort von Röntgenschutzkleidung weiter verbessert.
Text: Katja Schöneich, 2023