Dieses historische Röntgenschutzmittel für die Hoden ist in zwei Größen erhalten. Schutzbehälter dieser Form wurden bereits in den 1920er Jahren entwickelt und waren wahrscheinlich in der Radiologie im Krankenhaus Dresden-Johannstadt im Einsatz.
Mit zunehmendem medizinischem Verständnis für die potenziellen Risiken einer Röntgenbestrahlung empfindlicher Organe wie z.B. den Hoden wurden nach und nach Schutzmaßnahmen in Form von Abschirmungen, Schürzen, Kapseln und Gonadenschilden eingeführt. Unsere beiden Röntgen-Strahlenschutz-Modelle für Hoden existieren in dieser Form seit dem frühen 20. Jahrhundert. Sie sind in zwei Größen ausgeführt und bestehen aus Blei. Eine Lackschicht sollte den Patienten vor Bleikontamination schützen.
Schon frühzeitig wurde die Schädlichkeit von Röntgenstrahlen für die Geschlechtsorgane erkannt. Dies bewiesen Experimente an Tieren und Pflanzen sowie Beobachtungen im humanmedizinischen Zusammenhang. Dennoch wurde an den Hoden auch mit Bestrahlung therapiert.
Text: Nora Haubold, 2023
- Material & Technik
- Metall, Blei, Lackfarbe
- Museum
- Sammlungen TU Dresden
- Datierung
- Dresden, 1920-1970
- Inventarnummer
- MG01273
Die Details entdecken