Das Kinderpflegebett aus Eisen war seit dem frühen 20. Jahrhundert für viele Jahrzehnte in der Kinderklinik der Medizinischen Akademie und späteren Universitätsklinik Dresden in Gebrauch. Es ist hygienisch, stabil und in vielerlei Hinsicht verstellbar.
Das Gitterbettchen für die Pflege von Säuglingen und Kleinkindern gehörte zur Erstausstattung der ehemaligen Kinderklinik der Medizinischen Akademie Dresden, die 1930 eröffnet wurde. Das belegen historische Fotoaufnahmen. Möglicherweise ist seine Herstellungszeit noch älteren Datums. In Form und Funktionsweise gleicht das Bett dem Modell aus einem Kinderkrankenhaus in Berlin, das bereits 1892 vom dortigen Klinikarzt Adolf Baginsky entworfen worden war. Baginsky hatte zu praktischen Zwecken die Höhenverstellbarkeit des Bettbodens entwickelt. Zusätzlich ließen sich die Gitterwände in verschiedenen Positionen einhaken.
Flexibel, leicht zu reinigen und stabil, bewährte sich der Gebrauch des Bettchens über viele Jahrzehnte. Seine Bauweise machte es für den Einsatz zur Lufttherapie auf den Terrassen des Gebäudes der Dresdner Kinderklinik tauglich. Als modernes Krankenhausbett aus Eisen gibt es heute Zeugnis über Prozesse der Rationalisierung und Normierung im Medizinwesen des frühen 20. Jahrhunderts. In dieser Zeit wurden Objekte der Medizin und Krankenpflege zur Massenware, die in Katalogen bestellt werden konnte. Noch bis Ende der 1990er war das Bettchen in der Kinderabteilung des Dresdner Universitätsklinikums in Verwendung.
Text: Nora Haubold, 2023
Weitere Medien
- Material & Technik
- Stahlrohr, Holz, Hartgummirollen
- Museum
- Sammlungen TU Dresden
- Datierung
- Dresden, 1900-1930
- Inventarnummer
- MG01203
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