Inkubatoren werden im medizinischen Bereich auch Couveusen genannt. Das französische Wort bedeutet „Brutapparat“ und stammt aus der Geflügelzucht. In einem Inkubator soll das Neugeborene möglichst perfekte Bedingungen zum (Über-)Leben außerhalb des mütterlichen Körpers erhalten. Oberstes Gebot ist ein permanentes Warmhalten des kleinen Lebewesens. Schon immer wurden zu dem Zweck Neugeborene mit Sand, Asche, Laub, Fellen oder Stoffen umhüllt.
Neben der Temperatur sind in einem Inkubator auch Sauerstoffgehalt und Luftfeuchtigkeit reguliert. Die Isolation von der Umwelt dient vor allem dem Fernhalten von Infektionen. Seit ihrer Erfindung Mitte des 19. Jahrhunderts herrschte zum Teil noch über 100 Jahre lang Skepsis gegenüber den Inkubatoren.
„Das Frühgeborene hat Aufgaben zu erfüllen, die eigentlich erst dem Reifgeborenen gestellt sind. Aus dem Mißverhältnis zwischen seinem Sollen und seinem Können ergibt sich seine bedrohliche Lage.“
Felix F. Marx, Die Entwicklung der Säuglingsinkubatoren. Eine medizin-technische Chronik, Bonn: Siering 1968, 1. Aufl., S. 9.
Text: Nora Haubold, 2023